Apotheke im Alten Spital
Ein pharmaziehistorisches Bijou
Als der Rat von Solothurn 1784 die Modernisierung und Erweiterung des Alten Spitals plante, wandte er sich an die Spitalschwestern-Gemeinschaft von Porrentruy. Diese leiteten seit 1765 das dortige Hôtel-Dieu und hatten einen hervorragenden Ruf als professionelle Krankenpflegerinnen. Die Schwestern in Porrentruy erklärten sich bereit, fünf Solothurnerinnen auszubilden. Am 1. März 1788 kehrten diese fünf Frauen fertig ausgebildet nach Solothurn zurück und übernahmen den Betrieb und die Pflege im heutigen Alten Spital.
Für ihre Arbeit waren die Spitalschwestern auf eine gut ausgestattete Apotheke angewiesen, da sie die von den Spitalärzten verschriebenen Medikamente selber herstellten. 1788 baute Schreiner Xafer Kieffer die Möbel der Apotheke und 1789 bemalte Kunstmaler Felix Joseph Wirz die Schubladen und Glasgefässe mit Schriftbändern und Kartuschen. Auch die Fayence- und Zinngefässe stammen aus dieser Zeit.
1930 wurde die Apotheke in einen Spitalneubau ausserhalb der Altstadt gezügelt. Die Spitalschwestern nutzten die Apotheke dort bis in die 1970er Jahre. Wir verdanken den Erhalt der wertvollen Apotheke der Pflege und Sorge der Spitalschwestern. Am 31. Mai 2019 schenkte die Schwestern-Gemeinschaft die Apotheke der Stadt Solothurn. Nun steht sie wieder im Alten Spital in der Vorstadt und wird dort vom Museum Blumenstein betreut.
Die Apotheke ist über den Eingang des «Hotels an der Aare» frei zugänglich. Eine Glastüre im Gang des Spitals gewährt Ihnen Einblick. Wenn Sie die Apotheke von innen sehen möchten, so können Sie im Tourismusbüro oder bei Marie-Christine Egger eine Führung buchen.
360° – Rundsicht der Apotheke im Alten Spital